Definition von Trinkwasser

Als Trinkwasser bezeichnet man jenes Wasser, das für den direkten menschlichen Konsum geeignet ist und bestimmte strenge Auflagen und Qualitätsstandards erfüllt. Es ist Wasser, das frei von Krankheitserregern, toxischen Substanzen und anderen schädlichen Verunreinigungen ist und für den menschlichen Verzehr und zur Zubereitung von Lebensmitteln geeignet ist.

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Abbildung: In Österreich gibt es, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern auf der Welt, noch sehr viel öffentliches und frei verfügbares Trinkwasser

Trinkwasser kann aus verschiedenen Quellen stammen, wie z.B. aus natürlichen Quellen wie Flüssen, Seen und Grundwasserleitern oder aus kommunalen Trinkwassersystemen. In vielen Fällen wird das Wasser vor dem Verzehr behandelt und gereinigt, um es von potenziell schädlichen Verunreinigungen zu befreien.

Die Qualität von Trinkwasser wird von Regierungsbehörden und Gesundheitsorganisationen auf der ganzen Welt überwacht, um sicherzustellen, dass es sicher und hygienisch ist. In vielen Ländern gibt es auch Vorschriften und Gesetze, die die Qualität und den Zugang zu Trinkwasser sicherstellen sollen.

Auflagen für österreichisches Trinkwasser

In Österreich müssen Wasserwerke und Wasserversorgungsunternehmen strenge Qualitätsstandards einhalten, um sicherzustellen, dass das Wasser als Trinkwasser zugelassen wird. Hier sind einige der wichtigsten Auflagen:
  1. Keimfreiheit: Das Wasser muss frei von pathogenen Keimen, wie Bakterien, Viren und Parasiten, sein, um als Trinkwasser zugelassen zu werden. Es dürfen daher keine Keime oder Mikroorganismen vorhanden sein, die eine Gesundheitsgefahr darstellen können.

  2. Chemische Parameter: Das Wasser muss auch bestimmte chemische Parameter einhalten, wie z.B. den pH-Wert, den Salzgehalt und den Gehalt an Schwermetallen. Hierbei werden die Grenzwerte durch die Trinkwasserverordnung festgelegt.

  3. Kontinuierliche Überwachung: Die Wasserqualität muss kontinuierlich überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Hierzu müssen Probenahmen an verschiedenen Stellen des Wassernetzes durchgeführt werden.

  4. Dokumentation: Die Ergebnisse der Wasseranalysen müssen dokumentiert und aufbewahrt werden. Dies ist wichtig, um im Falle einer Verunreinigung oder einer Abweichung von den Standards die Ursache schnell zu finden und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

  5. Regelmäßige Wartung: Die Anlagen zur Wasseraufbereitung und -versorgung müssen regelmäßig gewartet und gereinigt werden, um eine gleichbleibend hohe Wasserqualität zu gewährleisten.

Diese Auflagen sind in der Trinkwasserverordnung festgelegt und sollen sicherstellen, dass das Trinkwasser in Österreich jederzeit eine hohe Qualität aufweist und für den menschlichen Verzehr unbedenklich ist.

Schwermetall-Grenzwerte für österreichisches Trinkwasser

In Österreich gibt es für Trinkwasser strenge Grenzwerte für Schwermetalle, die in der Trinkwasserverordnung (Stand: 24.2.2023) festgelegt sind. Die TWV legt auch fest, welche Schwermetalle im Trinkwasser gemessen werden müssen. Hier sind einige der wichtigsten Grenzwerte für Schwermetalle im österreichischen Trinkwasser:

  • Blei: Der Grenzwert für Blei im Trinkwasser beträgt 10 µg/l (Mikrogramm pro Liter).
  • Kupfer: Der Grenzwert für Kupfer im Trinkwasser beträgt 2 mg/l (Milligramm pro Liter).
  • Nickel: Der Grenzwert für Nickel im Trinkwasser beträgt 20 µg/l.
  • Cadmium: Der Grenzwert für Cadmium im Trinkwasser beträgt 5 µg/l.
  • Chrom: Der Grenzwert für Chrom im Trinkwasser beträgt 50 µg/l.
  • Quecksilber: Der Grenzwert für Quecksilber im Trinkwasser beträgt 1 µg/l.

Diese Grenzwerte gelten für Trinkwasser, das aus dem öffentlichen Wassernetz stammt und von Wasserversorgungsunternehmen bereitgestellt wird. Für private Brunnen und Hausbrunnen gelten eventuell andere Regelungen, je nach Landesrecht und Gemeindeverordnungen.

Alle chemischen Parameter für österreichisches Trinkwasser (Stand: Februar 2023)

Verfügbares Trinkwasser auf der Erde

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der UNESCO haben heute mehr als 90 Prozent * der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser. Es gibt jedoch immer noch Länder, in denen der Zugang zu sauberem Trinkwasser begrenzt ist.

In einigen Entwicklungsländern, insbesondere in Afrika südlich der Sahara und in Teilen Asiens, haben immer noch Millionen von Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Gründe dafür sind vielfältig und können auf eine Kombination von Faktoren wie Wasserknappheit, schlechte Infrastruktur, Umweltverschmutzung, Armut und politische Instabilität zurückzuführen sein.

Es ist jedoch ein globales Ziel der Vereinten Nationen, bis 2030 den Zugang zu sauberem Trinkwasser für alle Menschen auf der Welt zu gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, sind erhebliche Anstrengungen erforderlich, um die Infrastruktur für den Zugang zu sauberem Wasser auszubauen und die Umweltverschmutzung zu reduzieren.

Maßnahmen um die weltweite Trinkwasserversorgung zu verbessern

Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen und Forschungen, die darauf abzielen, die weltweite Trinkwasserversorgung zu verbessern und sicherzustellen. Einige Beispiele sind:

  1. Ausbau der Infrastruktur: Der Ausbau der Trinkwasserinfrastruktur ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung. Dies kann den Bau von Brunnen, Pumpstationen, Rohrleitungen und Aufbereitungsanlagen umfassen.

  2. Technologische Innovationen: Fortschritte in der Technologie haben zur Entwicklung von Methoden zur Aufbereitung von Abwasser, Meerwasserentsalzung und anderen neuen Technologien beigetragen, die dazu beitragen können, die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser zu erhöhen.

  3. Bewusstseinsbildung und Schulungen: Bewusstseinsbildung und Schulungen für die lokale Bevölkerung sind ebenfalls wichtig, um das Bewusstsein für den Wert von sauberem Trinkwasser zu schärfen und den richtigen Umgang mit Wasser zu fördern.

  4. Politische Unterstützung und Zusammenarbeit: Politische Unterstützung und Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene sind ebenfalls wichtig, um die Trinkwasserversorgung zu verbessern und sicherzustellen. Regierungen können Gesetze und Vorschriften erlassen, die den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen fördern, und internationale Zusammenarbeit kann den Austausch bewährter Verfahren und die Zusammenarbeit bei der Bewältigung von Wasserproblemen erleichtern.

  5. Forschung und Entwicklung: Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Wasserressourcenmanagement und -technologie sind ebenfalls wichtig, um die Trinkwasserversorgung zu verbessern und sicherzustellen. Die Forschung kann zur Entwicklung neuer Technologien und Methoden beitragen, um Wasser effizienter zu nutzen und sicherzustellen, dass es für die menschliche Nutzung sicher und sauber ist.

Diese Maßnahmen und Forschungen sind nur einige Beispiele für die vielen Initiativen, die auf globaler Ebene unternommen werden, um die Trinkwasserversorgung zu verbessern und sicherzustellen.

* Eine Studie der Vereinenten Nationen stellte im Juli 2021 fest, dass 81 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser zu Hause hätten. Es gibt unterschiedliche Angaben und Schätzungen darüber, wie viele Menschen weltweit Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Die erwähnte Zahl von mehr als 90 Prozent basiert auf Schätzungen der WHO und der UNESCO, die sich auf Daten von 2017 beziehen.

Die Quelle von UNRIC gibt an, dass derzeit nur 81 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sicherem Trinkwasser haben. Es ist möglich, dass sich diese Schätzung auf ältere Daten bezieht oder dass sie auf andere Faktoren basiert, wie zum Beispiel die Definition von „sicherem“ oder „sauberem“ Trinkwasser.

Unabhängig von den genauen Zahlen und Schätzungen bleibt jedoch das grundlegende Problem bestehen, dass Millionen von Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, was ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellt. Es ist wichtig, dass weiterhin Anstrengungen unternommen werden, um den Zugang zu sauberem Wasser und sanitärer Grundversorgung zu verbessern und die damit verbundenen Herausforderungen anzugehen.

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