Grundwasser in Österreich

Grundwasser ist in Österreich eine wichtige Ressource für die Trinkwasserversorgung und die Bewässerung in der Landwirtschaft als Nutzwasser. Es ist auch ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und beeinflusst die Qualität von Flüssen und Seen in Österreich.

Grundwasser in Österreich

Grundwasservorkommen in Österreich

In Österreich befinden sich die Grundwasservorkommen hauptsächlich in den Alpen und den voralpinen Regionen sowie in den Flusstälern. Das Grundwasser ist in verschiedenen geologischen Schichten gespeichert und wird durch Niederschläge und Schneeschmelze aufgefüllt.

Die Qualität des Grundwassers in Österreich ist grundsätzlich gut, da es von natürlichen Filterprozessen gereinigt wird, während es durch den Boden sickert. Dennoch können menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Industrie oder Abwasserentsorgung das Grundwasser belasten und dessen Qualität beeinträchtigen.

In Österreich gibt es verschiedene Gesetze und Vorschriften zur Regulierung des Grundwasserschutzes, wie z.B. das Wasserrechtsgesetz und die Wasserrahmenrichtlinie der EU. Die Überwachung der Grundwasserqualität und die Durchsetzung von Schutzmaßnahmen obliegen den Behörden der Bundesländer.

Da der Klimawandel, die Landwirtschaft, die Industrie und das Bevölkerungswachstum das Grundwasser in Österreich beeinträchtigen können, ist es wichtig, nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung dieser Ressource sicherzustellen.

Verlust von Grundwasser in Österreich

Österreich verliert in den letzten Jahren viel Grundwasser und das aus verschiedenen Gründen:

  1. Klimawandel: Der Klimawandel führt dazu, dass es in manchen Regionen Österreichs häufiger zu Dürren kommt, was zu einem Rückgang des Grundwasserspiegels führt.

  2. Landwirtschaft: Die Landwirtschaft ist ein großer Verbraucher von Grundwasser in Österreich. Der intensive Einsatz von Bewässerungssystemen zur Bewässerung von Feldern und Pflanzen kann zu einem Rückgang des Grundwasserspiegels führen.

  3. Industrie und Bergbau: Die Industrie und der Bergbau sind ebenfalls große Verbraucher von Grundwasser. In manchen Regionen Österreichs wird Grundwasser zur Kühlung von Maschinen oder als Teil des Produktionsprozesses verwendet.

  4. Bevölkerungswachstum: Das Bevölkerungswachstum und die damit verbundene Zunahme von Städten und Siedlungen führen zu einem höheren Verbrauch von Grundwasser für den täglichen Bedarf.

Um den Verlust von Grundwasser in Österreich zu reduzieren, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, wie beispielsweise die Förderung von wasserwirtschaftlich nachhaltigen Bewässerungstechnologien in der Landwirtschaft, die Begrenzung von Wasserentnahmen durch die Industrie und eine effizientere Wassernutzung in Städten und Gemeinden.

Jährlicher Verlust von Grundwasser in Österreich

Die genaue Menge an Grundwasserverlusten in Österreich variiert von Jahr zu Jahr und von Region zu Region. Es gibt keine genauen landesweiten Zahlen für den jährlichen Grundwasserverlust.

Allerdings hat eine Studie im Jahr 2018 (Studie ist nicht mehr online verfügbar: https://www.energyagency.at/nc/publikationen/detailansicht/pub/wasserbedarf-entnahme-und-verbrauch-in-oesterreich/) geschätzt, dass die Wasserentnahmen für die öffentliche Wasserversorgung in Österreich etwa 1,1 Milliarden Kubikmeter pro Jahr betragen, während die Entnahmen für industrielle Zwecke und Bewässerung etwa 0,7 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ausmachen. Diese Entnahmen können zu einem Absinken des Grundwasserspiegels führen und den verfügbaren Grundwasservorrat reduzieren.

Bemerkenswert ist der verdächtig geringe Informationsgehalt über die Entwicklung der Menge des ösetrreichischen Grundwassers im Internet. Zahlreiche URLs und Verlinkungen aus den letzten Jahren sind nicht mehr verfügbar, was ein Nachvollziehen der Entwicklung unmöglich macht.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Klimawandel und damit einhergehende Dürren und Trockenperioden den Grundwasserverlust in Österreich erhöhen können. Es ist daher wichtig, nachhaltige Maßnahmen zur Bewirtschaftung und zum Schutz des Grundwassers in Österreich zu ergreifen.

Grundwasser Krisenregion Seewinkel im Burgenland

Speziell seit der kompletten Austrocknung des Zicksee im Seewinkel im Sommer 2022 läuten im Burgenland die Alarmglocken. Doch erst im Frühjahr 2023, als man geschockt auf den Wasserstand des Neusiedler See blickt, sieht man sich gezwungen konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation für den Tourismus zu retten. Es wurde eine Wasserstandkommission für den Neusiedler See eingerichtet, jedoch betrachten Experten die Aussagen der Task Force Neusiedler See kritisch: „Eine Zuleitung zum See wird unumgänglich sein, damit wir ihn unterstützen können“, so Christian Sailer, Leiter der Task Force Neusiedler See, am 12. April 2023.

Wenn man den Medienberichten folgt, hat man den Eindruck, dass es bei den Initiativen zur Rettung des Neusiedler Sees weniger um den See und sein Ökosystem geht, sondern um einen hohen Wasserstand, der Touristen anzieht. Dieser Ansatz wäre allen Befürchtungen zufolge eine ernste Bedrohung für das sensible natürliche Gleichgewicht im Seewinkel.

seewinkel
Abbildung: Der Strand von Podersdorf am Neusiedler See im April 2023 - hier kann man nun zur Schilfinsel gehen ohne nasse Füße zu bekommen

Grundwasser Dashboard des Umweltbundesamtes

Das Dashboard des österreichischen Umweltbundesamtes zur Grundwassersituation in Österreich bietet verschiedene Informationen zur Grundwassersituation, darunter auch Daten zur Grundwassermenge.

Allerdings bietet das Dashboard keine spezielle Darstellung zur Entwicklung der Grundwassermenge über einen längeren Zeitraum. Stattdessen bietet es aktuelle Informationen zur aktuellen Grundwassersituation, wie z.B. den Grundwasserstand in ausgewählten Messstellen oder die saisonale Schwankung der Grundwasserneubildung.

Wenn Sie speziellere Informationen zur langfristigen Entwicklung der Grundwassermenge in Österreich suchen, kann es sein, dass Sie auf der Website des Umweltbundesamtes oder in anderen offiziellen Berichten weitere Informationen finden. Alternativ könnten Sie sich auch direkt an das Umweltbundesamt wenden.